Zwischen Arzt und Patient besteht ein besonderes Vertrauensverhältnis. Das betrifft auch den Schutz der vertraulichen Daten. Das Verhältnis wird beschädigt, wenn diese Daten auf zentralen Servern gespeichert werden.
"Ärztliche Schweigepflicht über gesetzliche Willkür" - Arbeitsbündnis gegen Datenmissbrauch in der Medizin gebildet
Frankfurt/Bonn: Am vergangenen Samstag trafen sich in Frankfurt über 20 Datenschutz-Initiativen und zahlreiche kritische Bürger. Eingeladen hatte das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk. Die Teilnehmer einigten sich auf ein gemeinsames Arbeitsbündnis gegen Datenmissbrauch in der Medizin. "Es ist fünf vor zwölf. In einem Jahr sollen alle Daten gesetzlich Versicherter in einer Cloud gespeichert werden und dort nicht nur allen anderen Behandlern eines Patienten, sondern auch der Forschung zugänglich gemacht werden." so der Netzwerkvorsitzende Dieter Adler. Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk warnt seit Jahren vor den weitreichenden Folgen der Speicherung von Patientendaten an einem zentralen Ort. Aber damit waren sie nicht allein. Viele Initiativen kämpfen in Deutschland für einen besseren Datenschutz der medizinischen Daten und gegen die blindwütige und unüberlegte Zwangsdigitalisierung der Medizin.
Das neugegründete Arbeitsbündnis gegen Datenmissbrauch in der Medizin will die Öffentlichkeit informieren und gleichzeitig mit Behandler- und Patientenvertretern sowie Datenschützern neue Modelle der Digitalisierung entwickeln.
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